Die Behandlung von Skoliose, einer der häufigsten Wirbelsäulenfehlstellungen, hängt von verschiedenen Faktoren ab – insbesondere vom Schweregrad der Wirbelsäulenverkrümmung, der zugrunde liegenden Ursache der Wirbelsäulendeformität, dem Alter des Patienten und der Geschwindigkeit, mit der sich die Krümmung verschlechtert. Die Wahl der geeigneten Therapie erfolgt individuell und sollte stets in enger Absprache mit einem Arzt oder einem Spezialisten für Wirbelsäulenerkrankungen erfolgen.
Eine frühe Diagnose und Intervention sind entscheidend, um das Fortschreiten der Wirbelsäulenverkrümmung zu verhindern und Folgeschäden wie Rückenschmerzen, Haltungsschäden oder Einschränkungen der Lungenfunktion zu vermeiden. Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen helfen dabei, die Entwicklung der Krümmung genau zu überwachen und die Behandlung bei Bedarf anzupassen.
Bei milden Formen der Skoliose, also leichten Wirbelsäulenfehlstellungen, wird häufig zunächst eine konservative Beobachtung empfohlen. Der behandelnde Arzt kontrolliert dabei in regelmäßigen Abständen den Verlauf, um sicherzustellen, dass sich die Wirbelsäulendeformität nicht weiter verschlimmert. Ergänzend können Physiotherapie und gezielte Übungen helfen, die Rückenmuskulatur zu stärken und die Körperhaltung zu verbessern.
In vielen Fällen können konservative Maßnahmen wie Physiotherapie, Korsettbehandlung oder spezielle Trainingstherapien das Fortschreiten der Wirbelsäulenverkrümmung verlangsamen oder sogar stoppen. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Wirbelsäule zu stabilisieren, Schmerzen zu reduzieren und die Beweglichkeit zu erhalten.
Bei schweren Wirbelsäulenfehlstellungen oder wenn konservative Maßnahmen nicht mehr ausreichen, kann eine Operation notwendig werden. Während einer Skoliose-Operation werden in der Regel Metallstäbe, Schrauben und Haken implantiert, um die Wirbelsäulenverkrümmung zu korrigieren und die Wirbelsäule dauerhaft zu stabilisieren. Diese Methode kommt vor allem bei fortgeschrittener oder schnell fortschreitender Wirbelsäulendeformität zum Einsatz.
Die chirurgische Behandlung ist ein komplexer Eingriff, der ausschließlich von erfahrenen Wirbelsäulenchirurgen durchgeführt wird. Nach der Operation folgt meist eine längere Rehabilitationsphase mit physiotherapeutischer Unterstützung, um Beweglichkeit und Muskelkraft wiederherzustellen.
Nicht nur unsere beiden Chefärzte halten das Master-Zertifikat der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft, auch unsere Wirbelsäulenchirurgie an sich ist durch die DWG als besonders hochqualitativ ausgezeichnet. Für dieses Qualitätssiegel ist vor allem eine hohe Fallzahl an spezialisierten Eingriffen nötig, die in Kempen seit Jahren vorhanden sind und lückenlos erfasst werden. Dieser langjährige Erfahrungsschatz, hohe Ansprüche an das Qualitätsmanagement und ein interdisziplinärer Austausch unserer Experten sorgen für eine überdurchschnittliche Behandlungsqualität im Hospital zum Heiligen Geist.