Dr. Melanie Homburger und Dr. Maryam Mirza Tabatabaei

Urologie

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Robotor-assisitierte urologische Chirurgie mit dem daVinci Roboter

Mit Einführung der robotischen Chirurgie Ende des 19. Jahrhunderts fand in der urologischen Chirurgie ein Wandel statt wie in kaum einem anderen chirurgischen Fachbereich. Waren zuvor vor allem die Eingriffe tief im kleinen Becken an Prostata und Blase sowie in der hinteren Bauchhöhle an Niere und Harnleiter aufgrund der schweren Erreichbarkeit und schlechten Übersicht mit einer Vielzahl von Problemen verbunden, schien die neue, minimalinvasive Operationsmethode als Revolution der sog. „Schlüssellochtechnik“ (Laparoskopie) wie geschaffen, genau diese zu vermeiden.

Entgegen der weitläufigen Meinung handelt der Roboter nicht eigenständig, sondern setzt die Bewegungen des Operateurs um, die dieser an einer Konsole ausführt. Dabei werden über kleine Schnitte an der Bauchdecke 3-4 Arme des Robotersystems in die durch Gasdruck aufgespannte Bauchhöhle eingeführt. Die Arme sind mit einer Kamera sowie filigranen Arbeitsinstrumenten ausgestattet und erlauben dem Operateur präziseste Bewegungen unter hervorragender, hochauflösender und vergrößerter Sicht in 3D-Optik mit maximaler Ausleuchtung des Operationsgebietes. Die Bewegungsfreiheit der Instrumente entspricht denen einer menschlichen Hand, wobei diese die engen Räume niemals erreichen könnte.

Mit dieser einzigartigen Beweglichkeit der filigranen Instrumente zeichnete sich auch der Vorteil gegenüber der herkömmlichen „Schlüssellochtechnik“ (Laparoskopie) ab, bei der die Instrumente nicht abwinkelbar sind, was rekonstruktive Operationen mit komplexen, verwinkelten Nahtstrecken oft unmöglich macht.

Mit der minimalinvasiven urologischen Chirurgie zeichneten sich bereits früh Vorteile gegenüber den offenen Operationstechniken ab und blieben auch mit der Ära der robotischen Chirurgie erhalten, bzw. konnten noch weiter verbessert werden, was über die vielen Jahre auch durch Studien bewiesen werden konnte.

Durch lediglich kleine Schnitte an der Bauchdecke und die Präzision der Bewegungen und Operationsschritte kommt es zur Vermeidung einer Eröffnung des Bauchraumes und somit eines postoperativen Darmstillstandes, es sind weniger Wundinfekte und Narbenbrüche beschrieben sowie eine zügigere Genesung bei geringeren postoperativen Schmerzen und ein kürzerer Krankenhausaufenthalt.

  • Urologen bei einer da Vinci OP
  • Hospital Urologie - DaVinci Roboter
  • daVinci OP Roboter in Aktion

Unser Leistungsspektrum

  • Radikale Prostatektomie

    Für die radikale Prostatektomie, also die vollständige Entfernung der Prostata bei Prostatakrebs, zeichneten sich die erheblichen Vorteile der robotischen Chirurgie von Beginn an ab und es war der erste urologische Eingriff, bei dem das da Vinci®-System eingeführt wurde.  

    Aufgrund der verborgenen Lage der Prostata tief im kleinen Becken, welches bei Männern deutlich schmaler ist als bei Frauen, unter dem Schambein, zwischen Blase und Harnröhre und in unmittelbarer Nachbarschaft zu funktionell wichtigen Strukturen wie dem für die Kontinenz wichtigen äußeren Schließmuskel, den für die Potenz wichtigen Nerven und dem Blasenhals, kann der Roboter aufgrund der filigranen und beweglichen Instrumente seine Vorteile optimal einsetzen. Außerdem wird durch den leicht erhöhten Gasdruck in der Bauchhöhle der Blutverlust aus einem die Prostata umgebenden Venengeflecht deutlich reduziert. Die robotische Chirurgie hat sich bei der Prostatektomie weltweit durchgesetzt, sodass mittlerweile -abhängig von der Region – bis zu 85 % der Eingriffe robotisch durchgeführt werden mit steigender Tendenz.

    Die wichtigsten Vorteile der robotischen Chirurgie auf einen Blick:

    • geringerer Blutverlust
    • weniger Schmerzen
    • schnellere Erholung
    • frühere Entlassung
    • günstigeres kosmetisches Ergebnis
    • weniger Wundheilungsstörungen
    • höhere Raten an vollständiger Tumorentfernung durch bessere Sicht
    • exaktere Naht zwischen Harnröhre und Blase
    • bessere Schonung vom äußeren Schließmuskel
    • bessere Schonung von umgebendem Nervengewebe
  • Zystektomie mit Ileumconduit oder Neoblase

    Für die robotische Zystektomie, die vollständige Entfernung der Harnblase, haben sich aufgrund der engen Lagebeziehung dieselben Vorteile wie für die Entfernung der Prostata ergeben. Für die robotische Entfernung der Harnblase gelten dieselben Vorteile wie für die Prostatektomie:

    • geringerer Blutverlust
    • weniger Schmerzen
    • schnellere Erholung
    • frühere Entlassung
    • günstigeres kosmetisches Ergebnis
    • weniger Wundheilungsstörungen
    • höhere Raten an vollständiger Tumorentfernung durch bessere Sicht
    • exaktere Naht zwischen Harnröhre und Blase
    • bessere Schonung vom äußeren Schließmuskel
    • bessere Schonung von umgebendem Nervengewebe

    Anfänglich traten Bedenken hinsichtlich der onkologischen Sicherheit auf, die jedoch durch große, internationale Studien entkräftet werden konnten. Diese Studien konnten gleichzeitig zeigen, dass die Komplikationsrate dieses hochkomplexen Eingriffs durch das minimalinvasiv-robotische Vorgehen signifikant gesenkt wird, was vor allem daran zu liegen scheint, dass die Bauchdecke nicht geöffnet wird und der empfindliche Darm nicht über Stunden exponiert und durch Wundsperrer abgedrückt ist. Die Magen-Darm-Passage und somit die Verdauung sind daher meist sehr viel schneller wiederhergestellt, was den Patienten weniger belastet und bei der Genesung positiv beeinflusst. Auch Komplikationen wie Nahtbrüche der Bauchdecke gehören ebenfalls eher der Vergangenheit an.

    Die technische Herausforderung liegt in der intrakorporalen Harnableitung, also in der Anlage eines sog. Ileum-Conduits oder einer Ileum-Neoblase bei geschlossener Bauchdecke. Im ersten Fall werden die Harnleiter an ein ca. 15 cm langes Dünndarmsegment angeschlossen und dieses aus der Bauchdecke ausgeleitet, wo der Urin in einem Beutel aufgefangen wird. Im zweiten Fall wird aus einem ca. 50 cm langen Dünndarmsegment ein Reservoir im Sinne einer neuen Blase geformt und an die Harnröhre angeschlossen, sodass die Funktionen der ehemaligen Harnblase übernommen werden.

  • Nierenteilresektion

    Auch bei Operationen an den Nieren und hier vor allem bei der Teil- bzw. Tumorentfernung setzt sich die robotische Chirurgie immer mehr durch.

    Hauptvorteil ist hier der Verzicht auf den zum Teil sehr schmerzhaften Flankenschnitt, welcher bei der offenen Operation verwendet wird und die Mobilisation der Patienten unmittelbar nach der Operation oft erheblich einschränkt. Ein weiterer Vorteil des Verfahrens besteht in der hervorragenden Sicht und der bis zu 20-fachen Vergrößerung. Hierdurch kann das Tumorgewebe extrem präzise und millimetergenau von gesundem Nierengewebe sowie von Gefäßen und dem Nierenbecken abgelöst und so ein maximaler Funktionserhalt der Niere erreicht werden. Der ausgelöste Tumor wird in einen Bergebeutel verbracht und über einen kleinen Schnitt geborgen. Die gut durchblutete Schnittfläche an der Niere wird sicher vernäht. Auch hierbei kommen einem der Gasdruck in der Bauchhöhle, welcher den Blutverlust deutlich reduziert, die hervorragende Sicht und die extreme Beweglichkeit der Arbeitsinstrumente erneut zu Gute. Diesen Vorteilen der robotischen Chirurgie ist es daher zu verdanken, dass nur in den wenigsten Fällen die ganze Niere entfernt werden muss.

  • Harnleiterchirurgie

    Abschließend darf nicht vergessen werden, dass durch die robotische Chirurgie auch das gesamte Spektrum der Harnleiterchirurgie, welches sich durch ein hohes Maß an Filigranität aufgrund der oft hochkomplexen, rekonstruktiven Operationsschritte mit Notwendigkeit aufwendiger Nahtverbindungen auszeichnet, abgedeckt werden kann.

    Neben der Nierenbeckenplastik bei Nierenbeckenabgangsengen können auch eine End-zu-End-Harnleiter-Anastomose, eine Psoas-Hitch- oder Boari-Lappen-Plastiken bei Harnleiterengen oder -tumoren sowie ein vollständiger Harnleiterersatz durch Dünndarm präzise und schonend mit Hilfe des Roboters durchgeführt werden.

    Lassen Sie sich zu den einzelnen Eingriffen gerne jederzeit in unserer speziellen Robotik-Sprechstunde ausführlich beraten.

Unsere Expertin für robotische Chirurgie

  • Urologie - Chefärztin Dr. Maryam Mirza Tabatabaei

    Dr. Maryam Mirza Tabatabaei
    Chefärztin Urologie

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    Dr. Melanie Homburger
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    Fachärztin für Urologie, medikamentöse Tumortherapie, Spezielle Kinder- und Jugendurologie, Proktologie

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    Privatsprechstunde Fr. Dr. Homburger
    Do 09:00 – 12:00 Uhr

    Da Vinci Sprechstunde
    Do 12:00 – 14:00 Uhr

Unsere Ausstattung

Harnröhre - Untersuchungsgerät

Um unsere Patienten ganzheitlich, leitliniengerecht und auf dem aktuellsten Stand der Medizin versorgen zu können, bedienen wir uns zahlreicher Einrichtungen, Geräte und Institutionen.

Das Team

  • Urologie - Chefärztin Dr. Maryam Mirza Tabatabaei

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  • Urologie - Chefärztin Dr. Melanie Homburger

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    Fachärztin für Urologie, medikamentöse Tumortherapie, Spezielle Kinder- und Jugendurologie, Proktologie

  • Urologie - Oberärztin Heike Lenzen

    Heike Lenzen
    Oberärztin Urologie

  • Urologie - Oberarzt Dr. med. univ. Patrick Hacker

    Dr. univ. Patrick Hacker
    Oberarzt Urologie

  • Urologie - Funktionsoberarzt Nawaz Dostyar

    Nawaz Dostyar
    Funktionsoberarzt Urologie

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