Es gibt drei häufige Formen der Kyphose, die sich im Kindesalter entwickeln können:
Dies ist die häufigste Form und meist auf eine schlechte Körperhaltung zurückzuführen. Sie ist flexibel, das heißt, die Krümmung verschwindet oder wird geringer, wenn das Kind sich gerade hinstellt oder hinlegt. Diese Form verursacht selten Schmerzen oder ernsthafte Komplikationen und kann oft durch Physiotherapie und gezielte Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur sowie zur Verbesserung der Haltung korrigiert werden.
Hierbei handelt es sich um eine starre Form, die oft während des schnellen Wachstums in der Pubertät auftritt. Dabei kippen die Wirbelkörper nach vorne, wodurch eine deutlichere und schärfere Krümmung entsteht. Kinder mit dieser Kyphoseform können Rückenschmerzen, Steifigkeit und in schweren Fällen Atemprobleme entwickeln. Die Behandlung hängt vom Schweregrad ab und kann eine Korsettversorgung oder – in sehr ausgeprägten Fällen – eine Operation umfassen.
Diese Form entsteht, wenn sich die Wirbelsäule bereits vor der Geburt nicht normal entwickelt. Manche Wirbel sind fehlgebildet oder miteinander verwachsen, was im Wachstum zu einer deutlichen Zunahme der Krümmung führen kann. Eine frühzeitige Diagnose ist hier besonders wichtig, da oft eine operative Korrektur erforderlich ist, um das Fortschreiten der Fehlstellung zu verhindern.
Kinder können nach beiden Methoden ein normales Leben führen. Die moderne Instrumentierung ermöglicht bereits am ersten postoperativen Tag die volle Mobilisierung ohne Korsett oder Stütze. Der Krankenhausaufenthalt beträgt etwa 5 Tage. Der Schulbesuch ist nach 3 bis 4 Wochen wieder möglich. Kontaktsportarten können nach 6 Monaten wieder aufgenommen werden. Die Operation führt im Erwachsenenalter zu keinerlei Einschränkungen bei der Berufswahl und hat keine Nachteile in Bezug auf Fruchtbarkeit oder Schwangerschaft.
Nicht nur unsere beiden Chefärzte halten das Master-Zertifikat der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft, auch unsere Wirbelsäulenchirurgie an sich ist durch die DWG als besonders hochqualitativ ausgezeichnet. Für dieses Qualitätssiegel ist vor allem eine hohe Fallzahl an spezialisierten Eingriffen nötig, die in Kempen seit Jahren vorhanden sind und lückenlos erfasst werden. Dieser langjährige Erfahrungsschatz, hohe Ansprüche an das Qualitätsmanagement und ein interdisziplinärer Austausch unserer Experten sorgen für eine überdurchschnittliche Behandlungsqualität im Hospital zum Heiligen Geist.