Die Steißbeinfistel (Sinus pilonidalis) ist eine chronische Entzündung in der Analfalte. Betroffen sind vorwiegend junge Männer mit starker Körperbehaarung. Die gängigste Therapie ist die komplette Exzision des befallenen Areals bis auf die Haut des Steißbeines. Diese führen wir in enger Kooperation mit der allgemeinchirurgischen Abteilung im Hause durch; gemeinsam bilden wir auch die Assistenzärzte in Weiterbildung beider Fachabteilungen fort.
Krankheitsbild
Man geht davon aus, dass unter der Haut Haarfollikel wachsen und Haare bilden, ohne dass diese nach außen wachsen können. Diese infizieren sich regelmäßig und führen zu chronischen Infekten in Fistelform, die sich spontan entleeren, um dann nach einiger Zeit erneut aufzutreten.
Therapie
Therapie der Wahl der Steißbeinfistel ist die komplette Entfernung des betroffenen Gewebes bis auf die Haut des Steißbeines. In der Regel wird bei dieser Operation der Defekt offen gelassen und solange gewartet, bis die Wunde zugewachsen ist. Dies ist mit einem relativ langen Heilungsverlauf (meist sechs bis acht Wochen) verbunden. In unserer Klinik versuchen wir deswegen, den entstehenden Defekt direkt zu verschließen. Hierzu wird eine Drainage in die Wundhöhle eingelegt und für einige Tage ein Antibiotikum verabreicht. Dies ist mit einem deutlich kürzeren Heilungsverlauf verbunden, so dass die Patienten meistens zwei Tage nach der Operation bereits wieder duschen können. Die Fäden werden nach ca. 8 bis 10 Tagen entfernt. Die Therapie mit direktem Wundverschluss geht mit einem leicht erhöhten Rückfallrisiko einher, wobei die Quote uneinheitlich angegeben wird.